So wie manche Leute gerne in die Oper gehen und für gute Karten ordentlich in die Tasche greifen, gönnen wir uns einmal im Jahr einen Besuch in einem Sterne-Restaurant. Im Blog hab ich bereits über unsere Abende in der Schwarzwaldstube und bei Tim Raue Berlin berichtet, ein Beitrag über das Opus V in Mannheim folgt hoffentlich irgendwann. Heute kommt ein weiteres Sterne-Restaurant dazu was wir während unserer Reise nach Portugal besucht haben.
Auch wenn es mir immer erst unangenehm ist im Sterne-Restaurant nach Sonderwünschen zu fragen, besonders wenn das Essen ohnehin schon so außergewöhnlich ist, war es bisher nie ein Problem die Menü's glutenfrei zu gestalten. Wichtig ist nur, vorab Bescheid zu geben und nicht erst bei der Bestellung.
Ich liebe Sendungen über Sterneküche, die Optik, die außergewöhnlichen Zutaten und natürlich der Geschmack. Letzteres lässt sich allerdings nicht im TV übertragen. Den Geschmack kann man "nur" live erleben. Da war klar, dass wenn wir mal nach Lissabon reisen werden, wir unbedingt das Alma Restaurant aufsuchen müssen.
Mit unserer Reservierung waren wir leider etwas spät dran und haben zu unserem Reisezeitraum nur ein Platz zum Mittagessen bekommen.In das Restaurant von Koch Henrique Sá Pessoa läuft man trotz Reservierung nicht einfach durch die Tür. Nein, es muss zunächst geklingelt werden. Anschließend öffnet sich eine Tür und man wird gefragt ob eine Reservierung besteht. Sobald dies bestätigt wird, wird man zu seinem Tisch gebracht und die kulinarische Reise kann beginnen. Wir entschieden uns beide für das klassische 5 Gänge-Menu (für €110) inspiriert von den Lieblingsgerichten des Chefs.
Das Restaurant ist gemütlich, die Stimmung und Atmosphere absolut entspannt was sicherlich auch an dem tollen Servicepersonal liegt. Wir fühlten uns im Alma sehr wohl und haben hier einen wunderbaren Nachmittag verbracht. Seit unserem Besuch hat das Restaurant nicht mehr nur 1 sondern sogar 2 Michelin-Sterne was ich nicht ganz nachempfinden kann. Auch wenn ich jedem Feinschmecker einen Abstecher im Alma empfehlen würde, ist es nicht ganz das was man unter "Sterneküche" versteht sondern eher bodenständig portugiesisch - trotzdem sehr lecker und definitiv ein Besuch wert wenn man in Lissabon ist.
Alma Menü
Gruß aus der Küche
Austern-Tapioka-Chip mit Mayonnaise und Gazpacho.
Gruß aus der Küche
Ein Stück Kabeljau mit Koriander, Olivenöl und Tomate sowie knusprige Paprika Tempura mit einem leicht scharfen Dip.
Gruß aus der Küche
Garnele mit Himbeere und Limette
Gruß aus der Küche
Als letzten Gruss aus der Küche gab es eine marinierte Jakobsmuschel mit Guacamole und Quinoa.
1 Gang
Sardinen mit Aubergine, gerösteter Paprika und geräucherte Paprika Mayonnaise.
2 Gang
Gebratene Foie Gras mit Apfel, Müsli, Mandel und Kaffee. Für meinen Geschmack war die Portion viel zu groß aber dafür qualitativ ausgezeichnet. Der süss-säuerliche Apfel hat perfekt dazu gepasst und war neben dem Dessert wahrscheinlich mein Lieblingsgericht vom Menü.
(3 Gang)
Hier gab es gerösteten Oktopus mit Romesco Salsa und Kartoffelschale, nur leider war ich so fasziniert von der Optik, dass ich es leider verpeilt habe ein Bild zu machen.
4 Gang
Spanferkel mit Süsskartoffelpüree, Pak Choi und Orange ist ein typisches Gericht in Portugal.
Zwischengang
Vor dem Dessert wurde ein frisches Basilikumsorbet mit Granny Smith und Limetten-Meringue serviert.
5 Gang
Die Chocolate "Bomb" schließt das Menü und überzeugt durch Salzkaramell, Haselnusssorbet und in der Mitte eine kleine Schokobombe, als Schokoliebhaber ein absolutes Muss.
Zum krönenden Abschluss gab es dann noch Petits Fours Pastel de Nata, Mango Profiterole und Schokoladentrüffel, dazu haben wir uns noch einen Cappuccino gegönnt bevor wir versucht haben bei einem langen Spaziergang durch die Straßen von Lissabon ein paar der Kalorien abzuarbeiten.
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